Sonntag, 1. Oktober 2006

Arjun Appadurai

"Scapes" sind perspektivische Konstrukte und keine objektiv gegebenen Beziehungen. Es sindLandschaften, die man aus unterschiedlicher Sicht ansehen kann.


Ethnoscape:
Personengruppen, ihre Lebensformen sowie ihren geistigen und physischen Bewegungen innerhalb ihrer imaginären Lebenswelt.
Raumentwicklung und -gestaltung durch Migration und neue sozioökonomische Verteilungsmuster in den Städten und auf Märkten

Technoscape:
Globale Konfigurationen, hochgradig flexible Vernetzungsstrukturen, wechselnde Anordnungen und Kombinationen von Technologie.
Entstehung von technologischen Innovationen in einem komplexen Wirkungsgefüge aus inter- und multinationaler Wirtschaft, Geldströmen, veränderten Möglichkeiten politischer Einflussnahme, flexiblen Arbeitsbedingungen


Financescape:

nationale Knotenpunkte (global cities), von denen aus globale Kapitalströme über Geldmärkte, Finanzmärkte, Warenmärkte, Spekulationen mit nur geringem Zeitwiderstand gelenkt werden können.

Mediascape:
Erzeugung von narrativen und bildhaften Darstellungen von realen Ausschnitten der Welt.
Grenzbereich zwischen Realität und Fiktion

Ideoscape:
Schlüsselinhalte einer politischen Kultur, die aus einer geschichtsabhängigen aufgeklärten Weltanschauung entwickelt worden sind: Freiheit, Gleichheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit,...



imagination ist der schlüssel zu einer neuen weltordnung

Montag, 28. August 2006

cultural studies

Auszüge aus:
Oliver Marchart, Mag. Dr. phil, PhD, ist Assistent am Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel.
http://www.medienheft.ch/dossier/bibliothek/d19_MarchartOliver.html


Cultural Studies sind heute, was immer als solche bezeichnet werden (von deutschen Hochkulturwissenschaften bis zu populistischen Madonna-Studies) - das ist aus vielen Gründen unbefriedigend.


Ansprüche eines Cultural Studies-Projekts:

(+)Von Anfang an erhoben Cultural Studies einen sozialen Bildungsanspruch

(+)pädagogisch-politisches Handeln markiert den Beginn der CS: das Unterrichten ausserhalb universitärer Mauern. Die Bücher der Cultural Studies waren selbst oft das Ergebnis dieses Handelns.

(+)Cultural Studies erweisen sich als das Produkt einer Generation, deren Angehörige gewissermassen zwischen die Kulturen geraten sind. Aufgrund dieser sind sie in der Lage, das akkumulierte Kulturgut neu zu 'sehen', es sich auf andere Weise anzueignen, es zu verarbeiten und fortzubilden


(+)Wie bereits gesagt, ist Kultur für die Cultural Studies nichts Aussergewöhnliches. Im Gegenteil, Kultur ist, wie Raymond Williams insistiert, gewöhnlich: culture is ordinary - ist Teil des Alltags. Sie ist damit keine Angelegenheit des rein Geistigen oder Vergeistigten, wie dies die Hochkultur zu sein vorgibt. Kultur ist affektiv, ist durchzogen von Gefühlsstrukturen, von structures of feeling (man denke nur an Fankulturen), die die Alltagserfahrungen einer Gemeinschaft miteinander verbinden. Sie ist ausserdem eine ganze, umfassende Lebensweise, a whole way of life. Das heisst, es lässt sich in der Gesellschaftstopographie kein spezifischer Ort der Kultur zuordnen. Wir alle schwimmen, um ein abgegriffenes Bild zu verwenden, in Kultur wie Fische im Wasser. Es gibt also kein Leben und keinen gesellschaftlichen Ort jenseits von Kultur. Zugleich ist Kultur nicht nur ein whole way of life, sondern auch, wie Edward P. Thompson anmerkt, ein whole way of conflict. Man darf sich Kultur nicht als in Benetton-Farben getauchtes friedlich-fröhliches Nebeneinander vorstellen. Die Elemente einer Kultur stehen zueinander in Beziehung innerhalb einer umfassenden Konfliktart, worunter Thompson eine Form des Kampfes auch zwischen Lebensweisen versteht.


(+) Kultur, Identität und Macht bilden somit etwas wie ein "magisches Dreieck": Die Kategorien von Kultur, Identität und Macht stehen in einem untrennbaren Wechselverhältnis. Keine ist ohne die beiden anderen zu haben.

(+) Eine Cultural Studies-Analyse zeichnet sich dadurch aus, dass die Kategorie Kultur nur eingesetzt werden kann, wenn zugleich die Kategorie der identitätsproduzierenden Macht aufgerufen wird - denn sonst handelt es sich, wie gesagt, nicht um eine Cultural Studies-Analyse sondern um Pop-Feuilleton.

(+) Cultural Studies sind jene intellektuelle Praxis, die untersucht, wie soziale und politische Identität qua Macht im Feld der Kultur (re-)produziert wird. Ausserdem stehen Cultural Studies mitten in diesem Dreieck (Kultur, Identität und Macht )

(+) Die Vorstellung der wissenschaftlichen Vogelperspektive muss zurückgewiesen werden. Cultural Studies sind selbst eine kulturelle Praxis und also machtbasiert. Genau dies ist nun aber auch der Grund, warum sie überhaupt bewusst eingreifen können (etwa im Rahmen der New Left oder der Erwachsenenbildung): Das Wissen, das sie produzieren, wird als gesellschaftlich positioniert erkannt und lässt sich daher bewusst neu positionieren. Die Wissensproduktion der Cultural Studies dient der bewussten Intervention.

(+) Die Cultural Studies sind Bestandteil des Kreislaufs, den sie beschreiben wollen. Sie können die Beziehungen zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen kontrollieren und kritisieren. Sie können in die Überwachung untergeordneter Gruppen einbezogen oder in Kämpfe um eine angemessenere Darstellung dieser Gruppen verwickelt werden. Sie können Teil des Problems oder Teil der Lösung werden.

Der Medienbegriff der Cultural Studies:

"Media Studies"
Als Teil der Cultural Studies mussten die Media Studies vor allem mit der so genannten "Mass Communication Research" der amerikanischen Sozialwissenschaften brechen. Stuart Hall (1980) spricht von genau vier Brüchen:

# Erstens mussten die Media Studies mit dem behavioristischen stimulus-response-Modell brechen, in dem von einer direkten Beeinflussung der "audience" durch die Medienbotschaft ausgegangen wird. Stattdessen wurden Medien von Hall et al. als kulturelle und ideologische Kraft verstanden.

# Zweitens wurde mit der Vorstellung gebrochen, die Botschaft sei ein transparenter Träger von Bedeutung. Von hier aus ergab sich ein verstärktes Interesse an der linguistischen und ideologischen Struktur der Botschaften, was zur Übernahme semiotischer und schliesslich diskursanalytischer Modelle führte.

# Drittens wurden traditionelle Konzeptionen einer passiven "audience" (wie sie etwa der "Zuseherforschung" durch die TV-Anstalten zugrunde liegen) ersetzt durch die Konzeption einer aktiveren "audience", die sich die Bedeutung der Botschaften qua Dekodierung selbst erarbeitet, womit auch oppositionelle oder von Seiten des Senders ungewollte Bedeutungen produziert werden können.

# Und schliesslich befasste sich die Media Group mit der Rolle, die die Medien "in der Zirkulation und Sicherung dominanter ideologischer Definitionen und Repräsentationen" (Hall 1980: 118) spielen.


MEDIENFUNKTIONEN

Hall spricht ihnen eine dreifache kulturelle Funktion zu:
  • Als "signifying institutions" stellen die Medien zum Ersten die Mittel zur Verfügung, die es sozialen Gruppen erlauben, sich eine Vorstellung zu machen nicht nur von ihren eigenen Werten, Meinungen und Praktiken, sondern auch von denen anderer Gruppen und Klassen: "This is the first of the great cultural functions of the modern media: the provision and selective construction of social knowledge, of social imaginary, through which we perceive the 'worlds', the 'lived realities' of others, and imaginarily reconstruct their lives and ours into some intelligible 'world-of-the-whole', some 'lived totality'" (Hall 1979: 340f.).
  • Zum Zweiten ordnen und inventarisieren die Medien das Repertoire an Bildern und Ideen, das es erlaubt, die fragmentierten Teile der Gesellschaft in ein Ganzes, in die Totalität des Sozialkörpers zu imaginieren. Sie erstellen normative und evaluative Klassifikationen und Hierarchien. Ihre Aufgabe ist die des "mappings" eines pluralisierten und fragmentierten Sozialen, d.h. sie kartographieren. Die Medien als "signifying institutions" konstruieren dadurch ein soziales Imaginäres, sie entwerfen ein ganzes Inventarium an Bildern, Lebensstilen und Klassifikationen, das es erlaubt, die soziale Realität zu kartographieren, zu regeln und in eine bestimmte konsensuelle Ordnung und imaginäre Kohärenz zu bringen.
  • In den Medien werden die verschiedenen Meinungen in die "mystische Einheit des 'Konsenses'" (Hall 1979: 339) reorganisiert. Das schliesst ein, dass die Medien nun nicht mehr als Institutionen verstanden werden können, die diesen Konsensus bloss reflektieren, sondern sie produzieren ihn aktiv, sie sind Konsensmanufakturen. Produkt dieser Manufakturen ist eine "konsensuale Imagination" und "common sense" (Alltagsverstand). Dies ist die dritte kulturelle Funktion der Medien.
Schlussatz von Oliver Marchart
Das Plädoyer der Cultural Studies würde also folgendermassen lauten: Wenn wir der tatsächlichen gesellschaftlichen Rolle der Medien auf die Spur kommen wollen, müssen wir unsere Analysekategorien aus Medien- oder Kommunikationstheorie auf offener See umbauen.

Medien wären dann nicht zu verstehen als Mittel der Übertragung von Botschaften, sondern als Institutionen der Erzeugung und Artikulation von konsensualer Bedeutung im Rahmen hegemonialer Auseinandersetzungen.


Zusammenfassung aus:
http://www.medienheft.ch/dossier/bibliothek/d19_MarchartOliver.html

links
http://www.mediamanual.at/mediamanual/workshop/cultural/einfuehrung/index.php

wahrheit, sprache, konstrukte

Nietzsche zufolge ist Wahrheit ein Problem der Sprache, die Sprache ist quasi untauglich die Wirklichkeit zu erfassen und abzubilden. Ein Laut ist ein Symbol, eine Metapher für einen wirklichen Gegenstand, er ist die poetische Verdichtung, die Nachahmung der Sache selbst. Nietzsche kommt zu diesem Schluss: Die Wahrheit gibt es nicht, sie lässt sich nämlich nicht formulieren. Nietzsche sagt auch etwas zum Thema Wahrnehmung. Wenn wir die Welt aus Sicht der Kunst betrachten, erklärt sie sich (laut Nietzsche in einem ästhetischen, nicht in einem existenziellen Sinn), andere Versuche die Welt wahrzunehmen enden im absurden Theater.
-.-
Oscar Wilde: „In Wahrheit spiegelt die Kunst den Betrachter, nicht das Leben.“
Woody Allen:"Life doesn't imitate art, it imitates bad television."
.-.

Oder Goethe: „Wir sprechen überhaupt viel zuviel. Wir sollten weniger sprechen und mehr zeichnen. Ich meinerseits möchte mir das Reden ganz abgewöhnen und mich wie die organische Natur in lauter Zeichnungen ausdrücken. Jener Feigenbaum, diese kleine Schlange, der Kokon, der dort vor dem Fenster liegt und seine Zukunft ruhig erwartet, alles das sind inhaltsschwere Zeichen; ja, wer nur ihre Bedeutung recht zu entziffern vermöchte, der würde alles Geschriebene und alles Gesprochene bald zu entbehren imstande sein! Je mehr ich darüber nachdenke, es ist etwas so Unnützes, so Müßiges, ich möchte fast sagen Geckenhaftes im Reden, dass man vor dem stillen Ernste der Natur und ihrem Schweigen erschrickt, sobald man sich ihr vor einer einsamen Felswand oder in der Einöde eines alten Berges gesammelt entgegenstellt!“

Nietzsche war Nihilist, das heißt er wusste, dass alleWirklichkeit Illusion ist, wobei er meinte, dass man (manchmal/zumeist/…) nur vergessen hat, dass es sich so verhält. Die Wahrheit ist eine Metapher, jede Wissenschaft ist gezwungen mit Metaphern zu arbeiten, es ist eigentlich Narration, vielleicht Dramaturgie.
Letztendlich, sagt (sinngemäß) Nietzsche, müssen (können/sollen/dürfen/wäre es besser/vielleicht auch schlechter wenn) wir uns aber eingestehen: Ohne ein gewisses Maß an Konstruktion kommen wir zu keiner Wirklichkeit.

Samstag, 10. Juni 2006

wahrnehmungs-theorie

Reduktion von Umweltkomplexität

Jeder Mensch ist in jedem Augenblick fähig, sich all dessen zu erinnern, was ihm je widerfahren ist, und alles wahrzunehmen, was irgendwo im Universum geschieht. Es ist Aufgabe des Gehirns und des Nervensystems, uns davor zu schützen, von dieser Menge größtenteils unnützen und belanglosen Wissens überwältigt und verwirrt zu werden, und sie erfüllen diese Aufgabe, indem sie den größten Teil der Informationen, die wir in jedem Augenblick aufnehmen oder an die wir uns erinnern würden, ausschließen und nur die sehr kleine und sorgfältige getroffene Auswahl übriglassen, die wahrscheinlich von praktischem Nutzen ist.

.Kleine Auswahl philosophischer Meilensteine

„Was ist Istigkeit? ,Das Sein der platonischen Philosophie - nur das Plato den ungeheuren, den grotesken Irrtum begangen zu haben schien, das Sein vom Werden zu trennen und es dem mathematischen Abstraktum der Idee gleichzusetzen.'
Hegel dachte anders, für ihn war die Dynamik des Werdens und der Entfaltung Knackpunkt aller Überlegung. Das Wesen der Wirklichkeit ist nicht statisch, sondern es ist die wirkliche Geschichte der Wirklichkeit. Erst am Ende der Geschichte weiß Gott wer er ist. Die Wahrheit wird verzeitlicht (dem gegenüber: Schopenhauer: „Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit“). Also genau das Gegenteil von Plato. Hegel versuchte alles Sein in Werden aufzulösen. Er erkannte dass er den Dingen nicht Theorien überstülpen sollte, sondern sie von ihrer inneren Dynamik her begreifen müsste.
Kant, der „Alles Zermalmer“, steckte sehr genau ab was die Vernunft kann und wo ihre grenzen liegen. Kants Kernaussage war die über die Metaphysik- wonach Gott, die Unsterblichkeit und die Freiheit nicht existieren, da diese Fragen durch reine Vernunft nicht beweisbar sind und durch Empirie oder Rationalität niemals beantwortet werden können.
Kierkegaard erkannte dass Philosophie beim Individuum, bei der eigenen EXISTENZ ansetzen müsste. Er schuf zum Beispiel den Begriff des Selbstverhältnisses um die Dynamik des Selbst und der Identität zu umschreiben.
Wenn wir vom Existenzialismus reden muss Sartre erwähnt werden, dessen Denkweise (in zum Beispiel „Das Sein und das Nichts“) viele Menschen im Innersten ansprach. Im ersten existenzialistischen Roman („Der Ekel“) verknüpft er auf kunstvolle Weise verschiedenste Erzähltechniken, es ist von Philosophie durchtränkte Prosa. Der Hauptfigur Roquentin wird nachgesagt, dass sie nicht besprochen wird, Roquentin ist. Wir kennen bisher nur zwei Möglichkeiten, in denen der Existenzialismus endet; die Depression oder die Transzendenz.

fundstück: "zeitgeist"

Was wissen wir über Zeit? Sie vergeht. Sie ist irgendwie da. Sie ist notwendig. Ihr Empfinden ist subjektiv, ihre Messung auf der objektiven Bühne, ist „objektiv“. Manche sagen Zeit ist Geld. Wir nehmen es sehr genau mit der Zeit. Ich habe einmal gelesen, dass man noch nie eine Uhr gemacht hat, die ganz präzise geht. „Da die Bewegungen der Himmelskörper nicht regelmäßig sind und da die Bahn der Erde um die Sonne von Jahr zu Jahr verschieden ist, war man gezwungen ein bestimmtes Jahr zu wählen, um zumindest einen Ausgangspunkt zu haben. Man wählte das Jahr 1900. Leider bewegte sich die Erde, wie sie sich dieses Jahr bewegt hat nie wieder, aufgrund von Erdbeben und anderen Unregelmäßigkeiten, die ihre Bahn beeinflusst haben. Darum hat man 1967 diese Definition durch die Atomzeit ergänzt, in der eine Sekunde 9192631770 Strahlungsperioden einer bestimmten Cäsium-133- Schwingung in einer Cäsiumuhr entspricht. Jedenfalls haben selbst die präzisesten atomaren Zeitmesser, die man bis heute konstruiert hat eine täglich Unsicherheit von weniger als 10 hoch minus8 Sekunden- in 300.000 Jahren würden sie einen Fehler aufweisen, der nicht größer wäre als eine Sekunde, niemand kann bestreiten dass das sehr genau ist, alle haben ihr bestes getan.
Doch es ist eben nicht ganz präzise.“ (Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit)

Es gibt verschiedenste Zeitverständnisse auf der Erde, greifen wir nur kurz das indische heraus. Wir vergessen zu leicht, dass unsere streng lineare, vom Entwicklungsgedanken bestimmte Zeitvorstellung, etwas dem modernen Menschen eigentümliches ist. Schon Aristoteles und Plato waren überzeugt, dass selbst ihre eigenen Ideen nur die Wiederentdeckung von Gedanken darstellten, die den Philosophen vorhergegangener Epochen schon bekannt waren (vgl. T. Leary). Dies entspricht genau der indischen Überlieferung einer ewigen Philosophie, einer alterlosen Weisheit, welche durch den Zyklus der Epochen enthüllt und wieder enthüllt, wiederhergestellt, verloren und wiederhergestellt wird.
Die Geschichte des Weltalls in seiner periodischen Wandlung wird als ein Prozess von unaufhaltsamer Verschlechterung, Dekadenz und Aufsplitterung aufgefasst. Erst nach völliger Zerstörung und der Rückkehr in die zeitlose, kosmische Nacht, erscheint das Weltall wieder in uranfänglicher, herrlicher Vollendung. Woraufhin mit dem ersten Zeitschlag der unumkehrbare Prozess von neuem beginnt, und die göttliche Kraft des Dharma ständig absinkt. Und wenn während dieses Vorgangs die seltsamsten Ereignisse geschehen, so doch nichts, was nicht im endlosen Kreislauf der Äonen schon viele, viele Male geschehen ist. Die Inder betrachten vielmehr als wir „das Leben“ nicht „ihr Leben“. Tausend Mahayuga – 4 320 000 000 Jahre- stellen einen einzigen Tag Brahmas dar, ein Kalpa. Das eigene Leben ist unendlich gering, unsere Welt kommt und vergeht mit einem Augenschlag der Gottheit .Doch sind wir nicht in der Lage die indischen monströsen Yugas mit Bedeutung zu füllen, wir erkennen keine praktische Philosophie des menschlichen Lebens. Westliche Menschen leiten aus ihren Entwicklungstheorien den Fortschrittsgedanken ab, sie machen Wertunterschiede und stellen sich mit Hartnäckigkeit gegen jenes Spiel.

(verfasst:2003)

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